„Händel – ich verfluche dich!“
Francesca Cuzzoni
Merkwürdige Dinge gehen vor im Händel-Haus. Späte Passanten behaupten, sie hätten aus den Kellergewölben des Hauses „Zum gelben Hirschen“ „Am Schlamme“ nächtliche Repetitionen händelscher Soprankoloraturen gehört. Kommissarin Isolde Schiller soll ermitteln, als plötzlich vor der Premiere der Händel-Oper „Rodelinda“ am Opernhaus der Stargast des Abends, der brühmte Counter-Tenor Alois Wühler kurz vor seinem Auftritt aus seiner Garderobe spurlos verschwindet.
An seiner statt findet man nur eine mit Lippenstift in zierlicher weiblicher Handschrift geschriebene Nachricht am Schminkspiegel: „Sucht nicht nach mir – es ist vergeblich – die Cuzzoni hat mich eingeholt! Alois!“
Kommissarin Schiller leitet die Großfahndung ein. Wer verbirgt sich hinter dem Namen Cuzzoni, jener wehrhaften Primadonna Händels, der die Direktoren der königlichen Musikakademie in London anno 1726 einen üblen Streich spielten.
Man setzte der gefeierten Primadonna eine ebenbürtige Konkurentin vor die Nase und inszenierte sogenannte Wettsingen, die in handfeste Damenkeilerein ausarteten. Die Zuschauer amüsierten sich königlich auf Kosten der sich prügelnden Frauen und leider hatte wohl auch Händel einigen Spaß an diesem geschmacklosen Scherz.
1. Bild: Tote singen nicht – Sirenengesang im Händel-Haus – Premierenschock in der Oper
2. Bild: Duett der Furien – ein Primadonnengemetzel
3. Bild: Hinterm eisernen Vorhang – Backstage – das Verhör
4. Bild: Gefangen im eigenen Netz – Kommissarin Schiller schlägt zu
Dramaturgie, Regie und Kostüme von Heidrun von Strauch im Auftrag der Händel-Festspiele 2005
Katrin Schinköth-Haase
Dr. Jürgen Schumann
Uwe Steinbrecher
Eva Stephan †
Heidrun von Strauch
Bartel Wesarg